Selbstständig und einsam
Und dann ist sie wieder da…
Die Traurigkeit. Ganz langsam ist sie zurück gekommen und hat sich wieder in dein Leben geschlichen. Du dachtest, du hättest sie ein für allemal an ihren Platz verbannt. Raus aus deinem Leben. Doch da ist sie wieder. Und du fragst dich, wo kommt sie her?
In den letzten Monaten trägst du so viel Last auf deinen Schultern. Kunden gewinnen, um genug zu verdienen. Die wirklich schöne Arbeit mit den Kunden rückt immer mehr in den Hintergrund. So viel dreht sich um das Thema Geld. Der Druck steigt täglich beim Blick auf das Konto. Eigentlich sollte es Spaß machen. Du wolltest mit Kunden arbeiten und ihnen helfen ein besseres Leben zu leben. Du wolltest deinen Tag frei gestalten und deine Abläufe selbst bestimmen. Mehr Selbstbestimmung und damit auch ein glückliches Leben. Lebensfreude. Ja, das wolltest du. Dich einfach glücklich in deinem Leben fühlen. Du hattest es schon vor dir gesehen. Selbstständig sein. Endlich frei und unabhängig sein und das Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten. Keiner der einem sagt, was man tun oder lassen muss…. Wäre da nicht dieser ständige Kampf ums Geld. Wäre da nicht immer öfter das Gefühl alleine für so viele Dinge verantwortlich zu sein.
Das Gefühl von Druck. Und die gefühlte Traurigkeit oder vielleicht auch depressive Verstimmung. Depression = gedrückt sein, unter Druck sein. Druck macht traurig. Weil Druck das Gefühl macht sich nicht bewegen zu können.
Und immer wieder stellst du dir die Frage: War es nicht so viel schöner als Angestellte?
Du hattest einen Job und dort hattest du ein soziales Gefüge. Schon morgens kommst du rein und triffst deine KollegInnen am Arbeitsplatz. Ein kleiner Plausch. Und vielleicht ist da sogar der Kollege, der dich immer so triggert. Du hast Beziehungen und Kontakt zu Menschen. Du hast deine Aufgaben und bekommst deine Feedbacks. Gefragt oder ungefragt. Du hast deine Besprechungen und weißt, was du zu tun hast. Du kennst deine Aufgaben und, wenn du unsicher bist, dann kannst du jemanden fragen und dir Rat holen. Du hast ein Gefüge von Menschen. Das Geld kommt jeden Monat auf dein Konto. Egal, ob du Urlaub hast, krank bist oder mal weniger Energie hattest für den Job. Die Kundenakquise ist nicht deine Baustelle. Du kümmerst dich um deinen kleinen Teil im großen Rad.
Und doch warst du dort auch unzufrieden.
Auch dort warst du unter Druck.
Du machst Dinge, weil sie dir gesagt werden. In dir ist ein Engegefühl. Du arbeitest ab und verstehst den Sinn der Aufgaben teilweise nicht. Es erfüllt dich nicht, was du tust. Teilweise nerven dich die Abläufe. Immer wieder kommt in dir das Gefühl hoch, dass du nicht mehr machen willst, was dir gesagt wird. Die festen Abläufe, Zeiten und Routine langweilen dich. Ein Gefühl der Enge umgibt dich.
Es ist die andauernde Fremdbestimmung. Druck durch Fremdbestimmung. Druck durch scheinbar sinnlose oder langweile Tätigkeiten.
Doch irgendwie hat sich deine Hoffnung nicht erfüllt. Du wolltest raus aus dem Druck der Enge und Fremdbestimmung und bist jetzt im Druck des Geld-verdienen-müssens.
Gibt es überhaupt eine Lösung?
Aufgeben? Mich von einem Mann unterhalten lassen?
Mit weniger klar kommen und irgendeinen Job machen, mit dem ich einfach Geld verdiene und dann ist gut?
Mit weniger zufrieden sein?
Die Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen. Natürlich nicht. es ist dein Leben und du bestimmst über dein Leben. Vielleicht kann ich dir bei der Entscheidung aber zur Seite stehen. Weißt du wirklich, warum es bei dir noch nicht klappt? Siehst du klar, was fehlt für deinen Erfolg? Weißt du, wie du ein selbstbestimmtes Leben führen kannst? Weißt du, wie Geld verdienen wirklich funktioniert?
Bevor du deinen Traum aufgibst, hol dir ein Feedback, was dir genau fehlt. Ob es an deinem Angebot liegt, deinem Marketing, deiner Art & Weise, deinem fehlendem unternehmerischen Denken, deinem Verhältnis zum Geld oder der Markt einfach nicht da ist. Lass mich von außen drauf schauen.
Und dann entscheide. Denn Unternehmertum muss man lernen. Es fällt nicht in den Schoß und ist ein angeborenes Talent, sondern erlernt wie eine Fremdsprache, Auto fahren oder dein Beruf.
Egal, wie es gerade aussieht. Lösch deinen Traum erst, wenn du wirklich weißt, woran es liegt und entscheide dich dann.
Deine Gwendolyn von Miss Selfmade